Gegen Mittag legt unser Schiff im Hafen von Yokohama an. Yokohama ist die zweit-größte Stadt Japans und liegt nur 40 km von Tokio entfernt. Wir haben einen Ausflug nach Tokio gebucht. Leider nur Annemarie, Eckhard und ich. Peter möchte lieber wieder an Bord bleiben. Also gehen wir um 13.30 Uhr zum Treffpunkt in die Music-Hall, wo wir eine gelbe Nummer 12 auf unsere Jacken geklebt bekommen. Das ist unsere heutige Reisegruppe. Um uns herum schwirren Nummern von 10 bis 15. Wir müssen durch den Immigrationsprozess durch und dort unsere abgestempelte Passkopie vorzeigen. Wenn die Anzahl der Personen auch nach dem Vierten Durchzählen noch stimmt, gehen wir hinter unserem japanischen Guide zu unserem Bus. Die Fahrt dauert etwas weniger als eine Stunde, während der nicht zu merken ist, wann wir Yokohama verlassen haben und in Tokio angekommen sind. Beide Städte gehen ineinander über. Es ist ziemlich kalt und es regnet auch noch. Nicht gerade das beste Ausflugswetter. Der erste Stopp ist auf einem Parkplatz in der Nähe des Kaiserpalastes. Wir steigen aus und marschieren in einem dichten Strom von Touristen zu den Außenmauern des Palastarreals. Es ist 140 Hektar groß, hatte uns der Guide vorher erzählt. Wir dürfen es nicht betreten und nur Fotos aus sicherer Entfernung machen. Also zu sehen ist eigentlich gar nichts. Auf diesen Stopp hätten wir gern verzichten können. Kurze Zeit später sind wir wieder am Bus. Wir haben aber 45 Minuten Zeit bekommen, mit der wir nichts anzufangen wissen.

Endlich geht die Fahrt weiter zum ältesten Tempel Tokios. Es wird langsam dunkel. Für diesen Tempel sind 2 Stunden Freizeit angesagt. Oh Mann, wir sind nach einer halben Stunde mit der Besichtigung fertig. Es regnet weiter und wir sind langsam zu Eiszapfen gefroren. An das Tempelareal schließt sich eine Art Souvenirladen-Zone an. Aha, wir sollen hier also einkaufen. Es gibt jede Menge Schnulli-Zeug, was kein Mensch braucht. Die Süßigkeiten sind mit japanischen Zeichen beschriftet, so dass wir auch nicht wissen, was das ist. Wir gehen in eine kileines Teehaus und genehmigen uns jeder eine Tasse Tee, die Annemarie und ich mit einem Stück Kuchen ergänzen. Dafür zahlen wir 4.600 Yen. Ein fürstlicher Preis, der Kurs steht 1 zu 110. Wenn ich nicht völlig falsch liege, haben wir etwa 40,00 Euro bezahlt, für drei Tassen Tee und zwei Stück Kuchen. Wir wandern noch durch einzelnen Gassen des Souvenir-Viertels. Da ist ein wunderschöner Kimono, rot mit goldenen Kranichen bestickt. Er soll umgerechnet 4.500,00 Euro kosten. Wir können sehr gut ohne das Ding leben. Endlich können wir zum Treffpunkt für die Rückfahrt gehen. Also dieses Ausflug hat sich nicht gelohnt, sind wir uns einig.

Gegen 19.30 Uhr sind wir zurück am Schiff. Tokio hat mir nicht gefallen - oder wir haben eigentlich nichts von Tokio gesehen. Peter hat jedenfalls nichts verpasst. Er ist schon zum Dining-room gegangen und will dort auf uns warten, so hat er mir eine Nachricht auf einem Zettel hinterlassen. Wir können ihn aber nicht finden, obwohl der Raum nicht sehr voll ist. Später finde ich ihn auf der Kabine und er ist etwas säuerlich - man hatte ihn auf Deck 4 geschickt und erklärt, Deck 3 wäre heute geschlossen. Wir bekamen aber einen Tisch auf Deck 3 zugewiesen. Das war doch aber nicht unsere Schuld...

Heute Abend haben wir Plätze im Theater 270 reserviert. Dort soll eine exklusive Show mit Musik, Tanz und Akrobatik gezeigt werden. Und es ist wirklich sehr spektakulär und kaum zu beschreiben! Tolle Leistung des Show-Ensembles.

Es ist sehr spät, als wir endlich in unsere Betten sinken. Aber ich kann nicht einschlafen. Mehrmals habe ich das Buch aus der Hand gelegt und wieder in die Hand genommen. Um 5.00 Uhr am Morgen habe ich ein letztes Mal auf die Uhr gesehen - dann werde ich um 7.30 Uhr von Peter geweckt. Zeit aufzustehen und zum Frühstück zu gehen.

1 Fahrt im Bus nach Tokio; 2 Ankunft in Tokio - Regen; 3 Palast oder nur Torhaus?; 4 Eckard und Annemarie vor der Palastanlage - wahre Entfernung

1 Tempel in Tokio; 2 das Innere ist mit einer Glasscheibe vor den Besuchern geschützt; 3 riesige Lampions in den Torhäusern; 4 grimmiger Wächter, der keine Dämonen in den Tempel lässt (sieht aber selbst aus, wie ein Dämon