Peter ist sauer, weil ich ihn "gezwungen" habe, mit Jackett um Dinner zu gehen. Die Chinesen kamen in ihrer üblichen Kledage, also auch Trainingsanzug und Rucksack auf dem Rücken. Wieder eine neue Erfahrung.
Das Schiff fährt nun nicht mehr seitlich zu den Wellen, wodurch es viel ruhiger auf der See liegt. Also heute brauche ich kein Reisekaugummi mehr.
Wir legen heute Mittag in Osaka an. Dann müssen alle von Bord und die Immigration-Formalitäten erledigen. Einreisekarte, Pass-Kopie und Bordkarte sind mitzubringen. Und jeder muss persönlich erscheinen. Das nennt sich face to face immigration. Sicher müssen wir wieder in langen Schlangen anstehen...
Dann haben wir eine Panorama-Night-Tour gebucht, weil wir da mit dem Bus durch die Stadt gefahren werden. Der Mann am Tour-Schalter hat uns versichert, dass Peter diese Tour bequem mitmachen kann. Trotzdem hatten wir gestern einen Zettel auf der Kabine, dass wir uns am Guest-Service melden sollen. Ich bin also dorthin gegangen und habe gefragt, was sie denn wollen. Es ging darum, dass die Tour Stufen, schräge Flächen und längeres Stehen beinhaltet. Ich sollte doch noch einmal zum Touroperator gehen. Der lächelt nur und sagt, ja die Stufen sind die in den Bus, nicht mehr. Wir müssen uns keine Sorgen machen. Na, ich bin ja gespannt.
Gestern hatte sich unsere Reisegruppe noch einmal getroffen und anschließend in der Schoner-Bar ein Getränk spendiert bekommen. Da haben wir uns dann verabredet, dass sich einige unserer Gruppe in Kobe selbständig von Bord begeben, ein Shuttle mieten und ein Restaurant finden wollen, um Kobe-Rind zu essen. Wenn die Zeit reichen sollte, wollen wir auch noch eine Rinderfarm besuchen und sehen, wie die Tiere dort gestreichelt und verwöhnt werden. Let's see.
Vor unserem Balkon tauchen die ersten Inseln auf. Land in Sicht! Japan voraus - über den Inseln kreiseln ein paar Flugzeuge und Peter hofft, dass die Piloten kein weißes Stirnband mit roter Sonne darauf tragen. Das ist aber nur ein Scherz!
Wir gehen erst kurz vor Schließung der Immigration-Stationen dorthin, um in Japan einzureisen. In der Hoffnung, dass es dann nicht mehr so voll ist. Es stehen aber an 10 Stationen lange Schlangen von Einreisewilligen an. Peter wird mit seinen Gehhilfen an die Nr. 1 gewinkt, wo die wenigsten Menschen anstehen. Wir dürfen mit ihm gehen. Dann wechseln Annemarie und Ecki an die Station Nr. 2 und sind schon vor uns durch. Ja, nun stehen wir draußen in Osaka und unser Blick fällt auf ein großes Riesenrad. Annemarie beschließt: Da fahren wir mit. Wir können mit Rolltreppen hoch zum Einstieg fahren. Dann wird für Peter sogar eine Holzstufe vor die Gondel gestellt und wir fahren los. Vom höchsten Punkt aus haben wir einen wundervollen Blick über Osaka und unser Schiff, auf das wir von hier herabblicken können.
Danach gehen wir wieder auf unser Schiff und essen im "two-seventy" Restaurant eine Kleinigkeit, denn zum Abendessen werden wir auf Tour sein. Dann wird es auch schon Zeit, uns für die Tour fertig zu machen. mit dem Bus geht es durch die erleuchtete Stadt. Vor den vielen Geschäften sind Bäume und Rabatten mit 100 000den kleinen Lichtern geschmückt. Unser "englisch sprechende" Tourguide ist nur sehr schwer zu verstehen. Von dem was ich verstanden habe, war es auch nicht sehr informativ. So beschränken wir uns auf das visuelle. Auf einem Parkplatz heißt es alle aussteigen, wir wandern zum Osaka-Castle. Peter bleibt im Bus, während wir mit der Gruppe vorwärts stürmen. Drei Fotopoints werden angesteuert und dann geh es wieder zurück zum Bus. Auf der Fahrt zum Schiff singt unser Guide ein paar Karaoke-Titel - da ist dann zu merken, dass es auf Englisch ist...
Zurück auf dem Schiff lädt Annemarie uns in die Bionic-Bar ein. Dort werden wir von zwei Robotern bedient. Auf einem Tablet-Computer wählt man das Getränk aus, mit der Bordkarte wird bezahlt und der Roboter fängt an die verschiedenen Flaschen anzusteuern und anzuzapfen, Eis aufzufüllen und dann schüttelt oder shaked er das Getränk und füllt es in ein Glas. Mittels Bordkarte kann man dieses dann nach vorn ordern. Wohl bekommt's!
Schlafenszeit. Morgen früh kommen wir in Kobe an. Wir haben nicht mehr gemerkt, wann dass Schiff aus Osaka abgelegt hat, noch wann wir in Kobe angekommen sind. Beim Aufwachen blicken wir einfach auf einen anderen Kai in einer anderen Stadt...
1 + 2 = beim Frühstück; 3 Wachturm und Mauer um das Osaka-Castle; 4 Osaka Castle; 5 Blick auf Osaka
Bionic-Bar und Riesenrad abendlich beleuchtet (von unserem Balkon fotografiert)