Schade, dass wir schon wieder aus diesem schönen 5-Sterne-Hotel auschecken müssen. Ab er die Reise geht weiter. Heute Morgen besuchen wir eine Panda-Aufzucht-Station. Wir fahren mit dem Bus bis Parkplatz vor dem Eingang. Dann bekommen wir einen Rollstuhl für Peter, den ich allein schieben darf (muss). Die Pfade durch die Tierpark ähnliche Anlage gehen bergauf und bergab, so dass ich bergauf ein bis zwei Helfer brauche, um den Rollstuhl hoch zu schieben. Bergab quietschen dann die Bremsen, dass die vor uns laufenden Chinesen den Weg freiwillig frei machen. Aber bald machen Stufen unserer Rollstuhlfahrt ein Ende. Peter läuft mit Krücken weiter und unsere Reiseleiterin will mit dem Rollstuhl an einer Kreuzung auf ihn warten. Die Menschen drängen sich dicht an dicht an den Gehegen vorbei, in denen Pandas entweder auf einem Baum schlafen oder faul auf der Erde liegen. Pandas bewegen sich nicht gern, sagt unser hiesiger Reiseführer. Bald wird das Tempo der Gruppe für Peter, der Schwierigkeiten hat, sich mit seinen Krücken den Weg durch rücksichtslose Chinese zu bahnen. Er sagt, er würde allein zu dem Treffpunkt mit unserer Reiseleiterin finden, während ich mit der restlichen Gruppe weiter laufen soll. Nach einiger Zeit kommen auch wir am Treffpunkt an. Die Reiseleiterin ist da, der Rollstuhl auch, aber Peter ist nicht zu sehen. Beide Reiseleiter laufen in verschiedene Richtungen davon, um ihn such suchen. Ohne Erfolg.
Dann benachrichtigen wir die Park-Polizei, dass sie nach einem Mann auf Krücken achten sollen und ich bitte jeden europäisch aussehenden Parkbesucher, Peter zum Restaurant innerhalb des Parks zu schicken, fall sie ihn irgendwo sehen. Nach einer Weile bekommen wir die Nachricht, er ist gefunden. Peter war wieder zurück zum Schwanensee gegangen und wartet dort auf die Gruppe, weil das Restaurant gleich daneben liegt. Gute Entscheidung.
Dann essen wir gemeinsam zu Mittag (chinesisch) und es geht zurück zum Parkplatz. Wir wechseln den Bus, ich bezahle 200 Yuan für den ausgeliehenen Rollstuhl und wir fahren in Richtung Chongquing, der größten Stadt Chinas oder gar der ganzen Welt. Es leben dort 33 Millionen Menschen. Bevor wir die Stadt erreichen stehen wir etwa 1 Stunde im Stau. Draußen ist es bereits dunkel geworden. Die Stadt begrüßt uns mit hell erleuchteten Fassaden – habe ich noch nie vorher gesehen, weder in New York, noch in Singapur! Und schon wieder heißt es Essen. Dieses Mal Abendessen (chinesisch) im sechsten Stock eines Restaurants. Dann geht es zum Yangtze-River. Unser Gepäck wird von Kofferträgern auf das Schiff gebracht und Peter bekommt für den beschwerlichen Weg eine kostenlose Rollstuhlunterstützung. Im Speisesaal erzählt uns jemand von der Besatzung, was uns erwartet. Dabei wiederholt er jedes Satzende zweimal – nervig. Endlich bekommen wir unsere Kabinenkarten und können auf die Kabinen gehen. Klein, aber fein! Sogar ein kleiner Balkon gehört dazu. Wir sinken müde ins Bett und sind froh, schlafen zu können.