Vom Handy geweckt, machen wir uns kurz nach 7.00 Uhr auf zum Frühstück. Das Frühstücksbuffet ist reichlich mit den verschiedensten Leckereien bestückt. Da muss einfach jeder satt werden, auch wenn er keine Dumplings oder Suppen zum Frühstück mag.

Mit dem Bus geht es dann durch die Stadt zum Tiananmen Platz (Platz des himmlischen Friedens). Das ist ein riesen-großer quadratischer Platz, den man aber nicht in seiner ganzen Größe erfassen kann. In der Mitte befindet sich das Mausoleum von Mao Tse-tung und ein Denkmal, das den Soldaten, die für die Befreiung Chinas gekämpft haben, gewidmet ist. Links und Rechts ist der Platz von zwei großen Gebäuden begrenzt, die Halle des Volkes und ... und schon habe ich die Namen vergessen. Jedenfalls wurden beide Gebäude mit Hilfe der Sowjetunion und der DDR erbaut, während das Mausoleum von China allein in 6 Monaten errichtet wurde, nachdem  die politischen Spannungen zwischen China und der Sowjetunion eine Unterstützung durch Letztere nicht mehr gegeben war. An der Stirnseite des Platzes kann man das Tor des Himmlischen Friedens sehen, durch das man in die Verbotene Stadt kommt. Zwischen dem Platz und diesem Tor befindet sich eine vielspurige Straße (ich glaube 6 Spuren in jede Richtung). Wir unterqueren diese Straße durch eine Unterführung. Ach und nicht zu vergessen, nachdem wir aus dem Bus ausgestiegen sind, warteten dort bereits zwei Männer mit Rollstühlen, einen für Peter und den anderen für eine Dame aus unserer Reisegruppe. So hatte ich ein paar Stunden frei, denn die Rollstühle waren immer an "vorderster Front", so dass Peter alles wunderbar sehen konnte, was uns über Kopfhörer durch unsere Reiseleiterin, Frau Li, erklärt wurde.

Die Verbotene Stadt hat viele wunderschöne Gebäude, nur kann man in keines hineingehen, sondern nur durch von den vielen Touristen verschmierte Glasscheiben schauen. So geht viel vom Glanz verloren, denke ich.... Vielleicht sehe ich mir den Film "Der letzte Kaiser" zu Hause noch einmal an, um die wahre Pracht zu bewundern. Der Film wurde nämlich direkt hier gedreht. Die einzelnen Bezirke der Verbotenen Stadt sind durch Tore und Treppen voneinander getrennt. Peter hat viele dieser Treppen allein bewältigt, um seinen Rollstuhlfahrer zu entlasten.

Stunden später geht es zum Bus zurück, wo der Rollstuhlfahrer zu den vereinbarten 200 chinesischen Scheinchen noch ein fürstliches Trinkgeld bekommt. (1 Euro = 7 chinesische Währung- Kann leider nicht nach der richtigen Bezeichnung bei Google suchen und muss morgen noch einmal fragen).

Wir fahren nun zum Mittagessen (es ist bereits 14,00 Uhr) in ein typisches chinesisches Restaurant. Wir sitzen an runden Tischen, die sich drehen lassen, so dass jeder an die verschiedenen Speisen herankommt.

Anschließend geht es mit dem Bus weiter zum Himmelstempel-Park. Dort möchte Peter lieber auf einer Parkbank warten, bis unsere Gruppe zurückkommt. Wir gehen zunächst zu einem Platz mit verschiedenen Sportgeräten, an denen die chinesischen Omas und Opas etwas für ihre Fitness tun. Wir probieren auch einige aus, aber Muskelkater werden wir davon nicht bekommen. Dann geht es ein Stück weiter an einem sehr, sehr langen Wandelgang vorbei. Dort sitzen noch mehr Omas und Opas und "kloppen" Karten oder spielen ein merkwürdiges Brettspiel. Das scheint besser, als jedes Altersheim zu funktionieren. Da sind echte Kartenhaie zu beobachten und obwohl wir kein Wort verstehen, kann man sich über die Ratschläge der Umstehenden amüsieren, wie das Brettspiel wohl zu gewinnen wäre.

Aber eigentlich führt der Weg zum Himmelstempel, ein beeindruckender Rundbau, in welchem man aber auch nicht hineingehen kann. Glasscheibe und das gleiche Spiel, wie in der Verbotenen Stadt.

Auf dem Rückweg holen wir Peter von seiner Parkbank ab, die sich für ihn als zu niedrig erwiesen hat, so dass er Hilfe braucht, um davon aufzustehen. Neben ihm hat sich ein älterer Herr niedergelassen, der ein traditionelles chinesischen Seiteninstrument spielt. Wir geben ihm 5 Dollar für seine musikalische Kunst und weil er Peter eine Mandarine geschenkt hatte, nachdem Peter ihm erklärt hat, dass er Gitarre spielt. Ich weiß allerdings nicht, welche Sprache Peter benutzt hat, denn der Mann spricht nur Mandarin und Peter nicht...

Wir haben dann noch eine Stunde Zeit, uns im Hotel auszuruhen, bevor es zum Abendessen geht. Peking-Ente steht auf der Speisekarte. Die Gaststätte, die wir erstürmen, hat aber keine Reservierung von unserem Reiseveranstalter bekommen. Ein Missverständnis! Ein paar Straßen weiter gibt es Restaurant mit dem gleichen Namen. Also Bus zurückbeordert und zum nächsten Versuch. Ja, hier wartet man schon auf uns! In einem extra Raum ist an zwei großen runden Tischen für uns gedeckt. Die Pekingente wird in feine Scheiben geschnitten und mit Gemüsestreifen und verschiedenen Soßen in einen Weizenfladen gewickelt. Schmeckt gut, aber nach einer Weile verzichten wir alle auf die Fladen und essen die Ente so. Es gibt auch noch viele andere Speisen und eine Entensuppe. Alles schmeckt vorzüglich. So langsam tauen die Leute unserer Gruppe auf und es entwickeln sich Gespräche - das hätte ich nach dem ersten Zusammentreffen gestern gar nicht erwartet.

Satt und zufrieden fahren wir mit dem Bus zurück zum Hotel. Während ich den Reisebericht tippe, schläft Peter schon fest in seinem Bett.

Morgen geht es zum Sommerpalast und ich habe einen Rollstuhl im Hotel für Peter bestellt (mit Hilfe unserer Reiseleiterin). Den werde ich dann allein schieben, aber dafür kostet er nichts, außer einer zu hinterlegenden Kaution. Am Nachmittag geht es dann zur großen  Mauer. Das wird ein anstrengender Tag werden. Aber wir haben es so gewollt!

 

Auf dem Tiananmen-Platz und in der verbotenen Stadt

Beim Mittagessen, der Himmelstempel und unser Hotel in Peking