Letztes Frühstück an Bord. Ein wenig wehmütig, weil die schöne Zeit auf der Zaandam zu Ende ist, verlassen wir unsere Kabine. Und ich habe meinen blau-geblümte Leinenblazer im Schrank vergessen. Merke ich natürlich erst viel später.  Ich wollte ihn eigentlich anziehen. Na, etwas vergesse ich doch in jedem Urlaub... 

Die Passagiere bekamen Kofferanhänger in verschiedenen Farben und mit unterschiedlichen Nummern. Nun verlassen sie nach dieser Ordnung das Schiff. Wir sind gegen 9.00 Uhr aufgerufen, von Bord zu gehen = gelb 2 und 3. Die Einreise nach Chile ist nur eine Formsache. In der grossen Halle stehen die Koffer fein säuberlich nach Farben und Nummern getrennt. So finden wir unser Gepäck ohne Schwierigkeiten. Nun müssen wir noch unseren Fahrer für den Transport nach Santiago finden. Da wird ein ganzer Schilderwald in die Höhe gereckt - aber keines mit meinem Namen. Wegen der schlechten Erfahrung in Rio werden wir leicht nervös. Annemarie überzeugt mich, jemanden zu bitten, für uns die angegebene Telefonnummer der Transportfirma anzurufen. Die junge Frau vomTourist-Info-Stand ist sofort behilflich. Unser Taxi steht am Eingang des Hafengeländes und wartet auf uns. Ich bedanke mich für die Unterstützung, und am angegebenen Ort steht unser Fahrer mit dem Schild mit meinem Namen. Wieder ist es problematisch, unsere Koffer unterzubringen - endlich geht die Kofferklappe zu. Die Fahrt geht los in Richtung Santiago, neuen Abenteuern entgegen. 114 km durch eine interessante Landschaft mit Weinbergen, Obstplantagen und Eukalyptusbäumen. Am Horizont grüssen die mit Schnee bedeckten Gipfel der Anden. Nach 100 Minuten sind wir irgendwie plötzlich in Santiago und im Zentrum. Vorbei an der Moneda, wo Alliende bis zuletzt gekämpft hat und wo er gestorben ist, als schon Bomben auf den Palast fielen. Wir haben das damals im DDR Fernsehen verfolgt. Aber die Chilenen wollen heute nicht mehr viel von Alliende wissen, noch weniger natürlich von Pinochet,  wie unser Guide in Puerto Montt uns zu verstehen gab.

Nur ein paar hundert Meter weiter ist unser Hotel, das Plaza San Francisko. Unsere Zimmer sind so früh noch nicht fertig, aber wir können die Koffer schon hier unterstellen.

Nachdem wir unsere Begrüßungs-Getränke geschlürft haben, machen wir uns auf einen ersten Erkundungsgang in Richtung Moneda auf.

Auf der Autobahn - an Horizont die Anden
Auf der Autobahn - an Horizont die Anden
Im Hotel
Im Hotel
La Moneda - Sitz des Präsidenten
La Moneda - Sitz des Präsidenten
Auf dem Plaza la Moneda
Auf dem Plaza la Moneda

Es ist sehr warm, man könnte auch heiss sagen. An einem Stand entdecken wir frische Erdbeeren und Kirschen. Okay, da müssen wir gleich etwas Geld wechseln. In der Nähe gibt es eine Bank mit ATM. Wir stellen uns in die lange Schlange. Es dauert, bis wir an der Reihe sind, und dann steht an dem Gerät in spanisch, wie man zur englischen Bedienugsanweisung kommt. Nach einigen Versuchen bekommen wir unsere gewünschten 30.000 Pesos. Da kennen wir den Wechselkurs noch nicht. Wir kaufen Kirschen, Erdbeeren und Nektarinen für 3500.00 Pesos. Auf der anderen Seite gibt es frische Säfte,  das Glas für 1000,00 Pesos. Man haben wir viel Geld ausgegeben! Aber wenn man bedenkt, dass man für 1,00 Euro 769,00 Pesos bekommt, ist das nicht so viel.

Dann geht es zurück ins Hotel. Das Zimmer für Peter und mich ist fertig, aber Annemarie und Eckhard müssen noch warten. So lassen wir das ganze Gepäck in unser Zimmer bringen und warten dort, während wir das gekaufte Obst gemeinsam essen.

Dann können die beiden auch endlich ihre Zimmer beziehen. Für Annemarie hat sich das Warten gelohnt. Sie hat eine Suite im 11. Stock mit Dachterrasse, Wirlpool und Sauna bekommen. Auf die Sauna kann man bei den Temperaturen gut verzichten, aber sonst ist das schon eine feine Sache.

Wir gehen ohne Peter nun in die gleich neben dem Hotel gelegene Kirche. Drinnen ist es schön kühl.o

Kirche
Kirche

Wir drei machen noch einen kleinen Spaziergang um den Block, fragen in einem nahen Restaurant, ob wir dort mit Kreditkarte bezahlen können und gehen zurück zum Hotel. Dort holen wir Peter ab, um gemeinsam in dem Restaurants unserer Wahl zu Abend zu essen. Die Speisekarte ist sehr vielseitig. Wir werden alle mehr als satt, denn die Portionen sind sehr gross und wohlschmeckend. Eigentlich wollten wir uns auf Annenaries Dachterrasse noch ein Gläschen Wein genehmigen, aber wir sind zu müde und verschieben das auf Morgen.


Vor unserem Hotel
Vor unserem Hotel