Punta Arenas
nachdem wir in der Nacht die Fahrt durch eine zerklüftete Insellandschaft hinter uns gebracht haben, laufen wir am Morgen in Punto Arenas ein. Mehrere Schlepper drücken das Schiff an die Pier, bis es sicher vertäut ist. Durch die starke Strömung dauert das heute länger als gewöhnlich und die Passagiere kommen erst eine Stunde später von Bord. Wir haben Zeit, weil wir hier keinen Ausflug geplant haben. Über Lautsprecher werden alle Passagiere gewarnt, keine Nahrungsmittel oder Pflanzen von oder an Bord zu bringen. Es scheint, als ob extra für Ecki das Wort "Pflanzensamen" hinzugefügt wurde (das ist nur ein Witz, denn die anderen dürfen das auch nicht). Es gibt doch tatsächlich eine Taschenkontrolle am Pier. Wir und unsere Taschen sind clean, so streben wir dem Taxistand zu.
Wir gehen zu einem Taxistand, der hinter einigen Containern versteckt ist. Für 10 Dollar werden wir zum Museum gefahren. Es ist ein Freiluft-Museum. Vor der Absperrkette fordert ein Mann in schwer verständichem Englisch Geld für eine Fotoerlaubnis. Annemarie gibt ihm 20 Dollar und wir dürfen das Gelände betreten. Im Kassenhäuschen wird diese Quittung verlangt und das war es auch schon. Durch dieses Misverständis haben wir 4 Dollar gespart, denn eigentlich kostet der Eintritt 6,00 Dollar pro Person. Na deshalb lassen wir uns keine grauen Haare wachsen.
Die Schiffe sind wirklich sehr originalgetreu nachgebaut und wir kriechen und krabbeln in jede Luke und lassen auch die Zwischendecks nicht aus. Zwischen der "Victoria" und der "Beagel" liegen etwa 3 Jahrhunderte, was man an der Grösse und dem "Komfort" der Schiffe deutlich erkennt. Wir sind uns trotzdem einig, dass wir mit keinem dieser Schiffe auch nur einen Ausflug unternehmen möchten. Die armen Seeleute, die bei Wind und Wetter monatelang, manchmal jahrelang solch ein Schiff ihr Zuhause nennen mussten. Kaum vorstellbar?
Dann fahren wir wieder zurück zur Zaandam und preisen ihre Bequemlichkeit und den Komfort.
Da ist kein Zoll und keine Kontrolle, ob wir etwas von den verbotenen Waren mit an Bord bringen. Auch unsere extra für Chile ausgefüllten Dokumente will niemand sehen. Einfach und problemlos gehen wir an Bord.
Wir verbringen den Nachmittag auf dem Pooldeck: Annemarie und ich warm eingewickelt, Peter in Badehose. Eckhard hat sich ein Stündchen auf's Ohr gehauen.
Ab Morgen liegen zwei Seetage vor uns. Da können wir uns mal wieder richtig erholen.