Am Morgen laufen wir in den ruhigen Hafen von Ushuaya ein. Der erste Blick aus dem Fenster zeigt uns schneebedeckte Berge. Wir haben für heute eine Tour in den Nationalpark Tierra del Fuego (Feuerland) gebucht. Deshalb gibt es schon früh Frühstück. Die Tour soll mit der Ankunft des Schiffes im Hafen beginnen. Leider sehe ich zu spät, dass sie erst um 8.00 Uhr beginnt eine Stunde später, als ursprünglich gedacht.
Marcello, unser hiesiger Guide ist pünktlich. Los geht die Fahrt in den Nationalpark. Nachdem wir uns an seinen Dialekt gewöhnt haben, ist er ganz gut zu verstehen. So können Annemarie und ich für die Männer seine Informationen übersetzen. Die Antarktis ist nur 1000 km entfernt und durch das umgebende Wasser ist die Temperatur keinen sehr großen Schwankungen unterworfen. Im Sommer zwischen 10 und 12 Grad, im Winter zwischen 0 und minus 2 Grad, ausgenommen seltener Spitzen von im Sommer 20 Grad (höchstens 2-3 Mal im Jahr) und im Winter bei minus 5 Grad. Jetzt ist Frühling und die Bäume sind gerade grün geworden. Es gibt keine Nadelbäume, nur drei Arten von Laubbäumen, wovon einer immer grün bleibt. Die Blätter sind sehr klein, um nicht so viel Energie zu verbrauchen.
Er erzählt uns auch sehr viel über die Ureinwohner dieses Gebietes und dass es den Europäern "gelungen" ist, diese in kurzer Zeit auszurotten. Heute lebt nur noch eine einzige Frau, die die Christianisierung, die Änderung der Lebensgewohnheiten und die Krankheiten der Europäer überlebt hat.
Aber die Landschaft ist immer noch wunderschön, beinahe surreal.
Unser Schiff legt schon um 14.30 Uhr ab. So verabschieden wir uns mit dem "obligatorischen" Trinkgeld" und gehen zurück aufs Schiff.
Während ich schreibe, wird drei Mal zum Abschied von Ushuaya "getutet" und wir nehmen Kurs auf den Beagle Kanal und die Gletscher Alle.