Also das mit dem Champagner Frühstück in der Business Lounge hat gut funktioniert... Der Flug nach Paris hat die Bezeichnung Business-Class eigentlich nicht verdient: in den engen dreier-Reihen waren nur die mittleren Plätze frei gelassen und wir brauchten für Essen und Trinken nicht extra bezahlen. Also habe ich mein zweites Glas Champagner geleert. In Paris angekommen, wurde Peter von einem schlimmen Gichtanfall geplagt und konnte nicht mehr laufen. Und dann diese schrecklich weiten Wege auf dem Flughafen! Annemarie und ich haben ihm mit viel, viel Mühe einen Rollstuhl mit professioneller Rollstuhlführerin besorgt. So war er letztlich noch vor uns in der Business Lounge angekommen. Dort haben wir dann einige Stunden damit verbracht, die immer neu aufgetischten Speisen und Küchelchen zu testen... und zu testen, ob der Champagner auch gut gekühlt ist. Das hört sich schlimmer an, als es war, denn Peter und Annemarie haben ganz auf Alkohol verzichtet, Ecki zwei Gläschen des prickelnden Getränks konsumiert und ich mein drittes Glas getrunken. 9 und eine halbe Stunde später sind wir für den 11 Stunden langen Flug in die Boing 777 300 gestiegen. Gut, dieses Mal waren die Sitze bequemer und man konnte fast liegen - aber ich weiß nun, warum Qatar Airways seit 7 Jahren in Folge als beste Business-Class der Welt ausgezeichnet wird.
Drei Mal hat uns der Kapitän aufgefordert, angeschnallt sitzen zu bleiben und es fühlte sich an, als ob wir über sehr schlechte Straßen rattern. Da hatte Karin, der Angsthase, trotz Flughäschen ein bisschen Sorgen, wogegen auch das vierte Glas Champagner nicht mehr geholfen hat (wer mich kennt weiß, dass das mein persönlicher Rekord ist). Auf dem Flughafen haben wir uns die Augen ausgeguckt, wo denn unser bestellter und bezahlter Transport zum Hotel sein könnte. Aber da war niemand mit einem Schild, auf dem unser Name stand. Anrufe bei der Firma waren ergebnislos, weil da nur eine automatische Ansage auf portugiesisch abgespult wurde. Damit war nichts anzufangen, wie uns ein einheimischer Koordinator bestätigte. Wir mussten ein Taxi mieten, dass uns dann zum Hotel gebracht hat - 40 bis 50 Minuten Fahrt durch das riesige Rio. Unsere "Suiten" waren noch nicht fertig und Check-In ist erst um 14.00 Uhr. Wieder ein paar Stunden warten, die wir uns mit einem Spaziergang zum sehr nahen Strand und ein paar Getränken und Snacks von einem der Strand-Kioske ausgefüllt haben. Die Wellen hier sind sehr hoch und so konnten wir ein paar mutige Surfer beobachten - obwohl eigentlich die roten Fahnen am Strand Badeverbot verkündeten
Gegen 15.00 Uhr haben wir dann endlich alle ein Zimmer mit schöner Sonnenterrasse bekommen und uns etwas ausgeruht - aber wir müssen noch bis zum Abendessen durchhalten m de Jetlag besser zu überstehen.
Für Morgen haben wir einen Ausflug zum Zuckerhut du zur Christusstatue gebucht - bei Viator. Hoffentlich klappt das besser, als der Transfer vom Flughafen.
Ich habe es noch nicht geschafft diese Firma (Gettransfer) zu kontaktieren. Trotz Internetverbindung klappt es nicht emails zu versenden. Den Fehler muss ich noch finden...
Der Zuckerhut, portugiesisch Pão de Açúcar („Zuckerbrot“), ist ein 396 Meter hoher, steilwandiger, durch schalenartige Abschuppung des groben Gneises im feuchtheißen Klima entstandener Glockenberg auf der Halbinsel Urca am westlichen Eingang zur Guanabara-Bucht. Er gilt neben dem Corcovado mit seiner Christusstatue als das Wahrzeichen von Rio de Janeiro. Seinen Namen trägt er, da seine Form an einen Zuckerhut erinnert. Erstmals bestiegen wurde der bis dahin als unbesteigbar geltende Zuckerhut im Jahre 1817 von der englischen Bergsteigerin Henrietta Carstairs. 1972 wurde die Steilseite des Zuckerhuts erstmals von einer deutsch-österreichischen Seilschaft durchstiegen. Auf den Zuckerhut führt die Seilbahn O Bondinho, deren Seiten vollverglast sind. Am 27. Oktober 1912 wurde der erste Streckenabschnitt auf den Morro da Urca fertiggestellt; ein Jahr später folgte der zweite Abschnitt, der bis auf den Gipfel des Zuckerhuts führt. Auf dem Gipfel befinden sich neben der Seilbahnstation mehrere Aussichtsplattformen sowie ein Souvenirgeschäft und ein kleiner Bambuswald, der von Spazierwegen durchzogen ist.
Der Corcovado (deutsch der „Bucklige“) ist ein 710 m hoher Berg im Stadtgebiet von Rio de Janeiro. Auf ihm steht die monumentale Christusstatue Christo Redentor, die neben dem Zuckerhut als Wahrzeichen der Stadt gilt. Die im Jahr 1931 eingeweihte Statue ist 30 m hoch, inklusive Sockel beträgt die Höhe insgesamt 38 m. Die Statue wurde vom Bildhauer Paul Landowski gestaltet. Der Corcovado liegt im Nationalpark Tijuca und ermöglicht den Blick über Rio de Janeiro und die Guanabara Bucht. Eine Serpentinenstraße und eine Zahnradbahn, die Corcovado Bergbahn, führen bis nahe unterhalb des Gipfels des Corcovado. Die letzten Meter bis zum Gipfel führen über eine Treppe mit 220 Stufen. Seit 2003 gibt es neben der Treppe auch Panorama-Aufzüge und Rolltreppen, um die Aussichtsplattform bei der Statue zu erreichen.
Rio de Janeiro - 02.11.2018
Heute liegen die beiden Ausfluege vor uns: auf zur Christusstatue und zum Zuckerhut. Wir haben uns frueh zum Fruehstueck verabredet, denn wir werden schon um 7.30 Uhr abgeholt. Nachdem unser Abholservice vom Flughafen gestern nicht geklappt hat, bin ich etwas aufgeregt, ob unser Guide mit dem passenden Auto kommt. Aber dann steht er vor uns, ein laechelnder junger Mann mit Namen Adomais. Der Fahrer traegt den Namen Geraldo. Wir fahren mit einem gut gekuehlten Van eine lange Strecke entlang der verschiedenen Straende von Rio etwa 45 Minuten, dann sind wir am Fusse des Cocavado. Von hier werden wir mit einem kleinen Bus den Berg hinaufgefahren bis wir mit einem Fahrstuhl die letzte Strecke bewaeltigen. Kein Treppen sind zu erklimmen - zum Glueck. Es sind schon einige Leute hier oben und ich denke, es waere ziehmlich voll. Spaeter sehen wir die Massen unten anstehen und wissen, das wir fast allein hier oben waren. Adomais erklaert uns die Aussicht und besonders zu beachtende Gebaeude und Regionen. Rio ist unvorstellbar gross und durch die Gebirgszuege, die sich durch die Stadt ziehen, sehr zerklueftet. All die verschiedenen Namen der unterschiedlilchen Stadtteile habe ich sofort wieder vergessen / aber der Blick auf die grossen Favelas ist sehr interessant. 80 Prozent der Bevoelkerung Rios lebt in den Favelas.
Der gegenueber liegende Zuckerhut wird von tief haengenden Wolken teilweise eingehuellt und bietet so einen mystischen Anblick. Wir werfen auch einen Blick in die kleine Kapelle, die sich im Sockel der 38 m hohen Figur befindet. Adomais sagt, wir koennten dort gut beten - wir sagen ihm nicht, dass wir Atheisten sind. Er hatte uns gerade erklaert, dass 95 Prozent der Brasilianer Katholiken sind, obwohl viele von ihnen auch noch an Voodoo glauben - doppelt haelt besser.
Dann geht es wieder zu unserem Auto und wir fahren durch die Stadt in Richtung Zuckerhut. An der Copacabana tauschen wir bei Rob, der als Amerikaner schon sehr lange in Rio lebt, etwas Geld.
Dann aber weiter zum Zuckerhut. Wir fahren mit der Seilbahn die erste Teilstrecke nach oben. Dort befinden sich einige kleine Restaurants, wo wir jeder eine Riesenportion Pommes frites verspeisen, bevor wir den zweiten Abschnitt per Seilbahn in Angriff nehmen. Jetzt fahren wir direkt in eine Wolkenwand hinein und ich befuerchte schon, dass wir von Oben nichts sehen werden. Aber wie extra fuer uns organisiert, kommt die Sonne hervor und die Wolken verschwinden. Wir haben einen herrlichen Blick auf die Stadt und den Ozean mit seinen vielen Buchten und Straenden, die zu Rio gehoeren.
Die Fahrt zurueck zu unserem Hotel geht mitten durch eine Favela. Adomais sagt, dass wir niemals allein hierher gehen duerfen, da die unterschiedlichen Favelas von verschiedenen Banden "regiert" werden, die einander bekaempfen. Wir halten auch lieber nirgends an. Adomais zeigt uns das Haus eines Zauberers - er hat dieses Wort gewaehlt, aber ich denke es ist ein Voodoo-Priester. Adomais hat sich die deutsche Sprache allein beigebracht, allein durch das Lesen deutscher Buecher. Beeindruckend, wenn man bedenkt dass es hier immer noch 40 Prozent Analphabeten gibt.
Dann sind wir wieder in unserem Hotel angekommen, bedanken uns mit einem Trinkgeld bei Adomais und Geraldo und ruhen uns fuer die Abendaktivitaeten aus.
Um 19.00 Uhr werden wir wieder abgeholt. Dieses Mal von einer anderen Firma. Das Auto ist ziehmlich klein und der Fahrer spricht kein Wort deutsch, obwohl wir das so bestellt hatten. Aber OK, wir werden zu unserem echt brasilianischen Dinner gebracht. Nach unseren Begriffen wuerde man meinen, das Restaurant ist ueberfuellt, aber es wird noch ein Tisch fuer uns gefunden. Die Lautstaerke ist auf hohem Level - eben echt brasilianisch. Das Essen funktioniert so; jeder kann sich am Buffet mit Salaten, Beilagen und Snacks eindecken, so viel er will. Alles sieht sehr verfuehrerisch lecker aus. Dann erscheinen die Maenner mit grossen Spiessen an denen gegrillte Wuerstchen, verschiedene Sorten Fleisch oder auch glasierte Huehnerherzen aufgespiesst sind und schneiden davon ab, bis man stopp sagt. Jeder, der seinen Teller vorher am Salatbuffet vollgeladen hat, bereut es jetzt, da er satt ist, bevor die besten Fleischstuecke verteilt werden. Die Maenner kommen so lange mit den Spiessen, bis man die das gruene Kaertchen, das auf jedem Platz liegt auf die rote Seite gedreht hat. Nach dem Essen habe ich das gefuehl zu schielen, so satt bin ich. Aber dann gibt es noch ein leckeres Vanille-Eis.
Jetzt werden wir zur gebuchten Samba-Show gefahren Wir fragen, wann die denn beginnt und erfahren, um 21.00 Uhr. Der Spassvogel, das haette er doch vorher sagen muessen! Es ist bereits nach 21.00 Uhr. Aber wir haben Glueck, die Show beginnt verspaetet. Das Theater hat einen moderig muffigen Geruch. Na das kann ja heiter werden! Aber im selben Moment, wo die Musik beginnt, sind wir begeistert und mitgerissen von der rhythmischen Musik und dem Koennen der Taenzer. Ausser feuriger Samba in prachtvollen Kostuemen werden auch Taenze der Gauchos und der als Sklaven hierher verschleppten afrikanischen Kulturen gezeigt. Ganz besonders beeindruckend ist die Copavera-Performance, die die muskuloesen Taenzer in Perfektion zeigen. Am Ende gibt es viel Beifall und einige besonders mutige Zuschauer springen zu den Taenzern auf die Buehne und versuchen sich mit Salsa-Schritten. Zum Glueck sitzen wir im oberen Rang, da koennen wir nicht bis zur Buehne durchkommen....
Trotz glaenzender Baeuche schlafen wir diese Nacht alle gut und zufrieden ein.