Endlich ist es soweit. Der erholsame Urlaub kann beginnen. Unser Zug fährt um 14.19 Uhr vom Bahnhof Stralsund nach Berlin. Nach Stralsund kommen wir mit unserer Tochter Daniela und ihrem Freund Jan, die uns im Auto zum Bahnhof bringen. Erst beim Ausladen der Koffer am Stralsunder Bahnhof fällt mir auf, dass der Wind irgendwie frisch um meine Schultern weht - und ich keine Jacke habe. An der Garderobe zu Hause hängt sie gut und bleibt dort sicher die nächsten drei Wochen frisch und sauber. Ich habe einen Hauch von Kaschmir-Cape im Koffer (eigentlich für den Strand als Sonnenschutz gedacht), den ich mir überwerfe. Jan meint, ich sollte mir in Kuala Lumpur eine neue Jacke kaufen. Da machen sie um diese Zeit schon stark auf Weihnachten und ich könnte vielleicht sogar ein Schnäppchen machen.
Der Regionalzug zuckelt gemütlich nach Berlin Hauptbahnhof. Wo die TLX Busse zum Flughafen abfahren wissen wir noch vom letzten Jahr - aber wir erwischen den falschen Ausgang und bevor wir, und vor allem ich ohne Jacke, rund um den Bahnhof wandern, nehmen wir uns ein Taxi und erreichen so sorgenfrei den Flughafen Berlin Tegel. Dort warten wir geduldig, bis Annemarie von ihrem Taxifahrer gebracht wird. Erst können wir uns nicht finden, obwohl ich genau beschrieben habe, wo wir warten - dann stellen wir fest, dass wir an der selben Stelle stehen, nur durch eine Säule verdeckt und getrennt.
Wir geben unsere Koffer ab und bekommen die Bordtickets. Die Zeit bis zum Boarding verbringen wir in der Lounge bei kleinen Snacks, Säften und einem Gläschen Wein.
Dann geht los zur Sicherheitskontrolle. Alles aus meinem Rucksack muss auf das Band und geröntgt werden - ich habe es extra so gepackt. Nach der Kontrolle fällt mir auf, dass Peters Insulin-Spritzen gar nicht auf dem Band lagen... Die habe ich doch wohl nicht auch noch vergessen. Also, Rucksack auf den Kopf gestellt und gesucht, Handgepäck geöffnet und gesucht: keine Spritzen. Völlig entnervt finde ich sie dann doch noch im Rucksack, wo sie hingehören. Nur komisch, dass bei der Kontrolle niemand etwas zu meckern gehabt hat, weil die doch im durchsichtigen Plastetütchen auf das Band gehört hätten.
Also rein in den Flieger und die vorgestellten Plätze eingenommen. Die freundlichen Stewardessen sind sehr bemüht, alle unsere Wünsche zu erfüllen. Heiße oder kalte Tücher, frischen O-Saft oder Champagner, einen Schlafanzug und Pantoffeln für jeden und rosa Kosmetik-Täschchen. Für Männer und Frauen gibt es die gleichen Taschen und darin befinden sich rosa Socken und eine rosa Schlafmaske neben einigen Kosmetikprodukten. Leider kein Parfüm (auf dass ich mich schon gefreut hatte) und auch kein Kamm, mit dem Peter fest gerechnet hatte.
Pünktlich um 22.20 Uhr heben wir in den Nachthimmel über Berlin ab. 4.418 km, einen Piraten-Film und etwas Schlaf später landen wir in Doha. Natürlich haben wir auch noch ein Nachtmahl serviert bekommen - jeder durfte aus der Menü-Karte nach seinem Geschmack auswählen. Ein paar Annehmlichkeiten sollte so ein Flug in der Business-Klasse schon haben.
In Doha streben wir gleich nach der obligatorischen Sicherheitskontrolle unserem neuen Abfluggate E 20 zu. Wir haben etwas mehr als zwei Stunden Zeit, aber der Flughafen ist auch unheimlich groß. Neben uns hält so ein Elektrofahrzeuge und der Fahrer fragt uns, wo wir hin wollen und ob er uns fahren darf. Da haben wir uns jahrelang gefragt, wie man solch ein Fahrzeug mieten kann, und nun kommt der ganz allein auf uns zu. Na, so bequem erreichen wir unser Gate viel zu früh. Egal, hier gibt es genug Sitzplätze, auf denen man bequem warten kann. Dann starten wir die zweite Etappe in einem Bus quer über das Flughafengelände zu unserem Flieger. Wieder die bequemen Sitze eingenommen und nach den gereichten leckereren Getränken heben wir ab in die gerade aufgegangene Morgensonne. Ich schaue den Piratenfilm ein zweites Mal, nicht weil es nicht genug Auswahl gäbe, sondern weil der Film in englischer Sprache läuft und ich beim ersten Mal nicht alles verstanden habe.
Die Fenster im Flugzeug werden alle automatisch verdunkelt, so dass wir nicht sehen können, wie die Sonne langsam wieder untergeht. Da wir der Zeit entgegen fliegen, ist das bestimmt ziemlich schnell gegangen. Ich habe wieder gut geschlafen... und nach ein paar Hopplern, wie über Kopfsteinpflaster, landen wir sicher in Singapur. Es ist 20.20 Uhr und stockdunkel. In der riesigen Vorhallen finden wir unseren Taxifahrer sofort, da er ein Schild mit unserem Namen in die Luft hält. Irgendwie gut, dass wir den schon von Deutschland aus bestellt hatten. Schnell noch die ersten Singapur-Dollar vom ATM geholt und ab geht es zu unserem Hotel. Das Einchecken ist etwas langwierig und die junge Dame an der Rezeption kaum zu verstehen. Sie trägt einen Mundschutz und spricht obendrein noch sehr leise und undeutlich. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen haben, gehen wir noch mal los, ein Restaurant oder so etwas ähnliches zu finden, wo wir unseren "Hunger" stillen können. Eigentlich sind wir von dem ganzen Essen im Flugzeug noch satt, aber irgendwie müssen wir unseren Körpern signalisieren, es ist Abendbrotzeit. Die fremden Gerichte auf der Speisekarte sagen uns fast gar nichts... aber dann finden wir doch etwas, dass uns sättigt und sogar noch schmeckt. Nun aber schnell ins Bett. Morgen wollen wir mit dem Hop On Hop Off Bus die Weltstadt Singapur erobern.
Warten auf den Anschluss nach Singapur in Doha; im Flieger, kurz vor dem Start