28.10.2017

Obwohl wir eigentlich ausschlafen wollten, ist Peter schon um 6.30 Uhr munter. Er geht runter in die 11. Etage zum Fitnesscenter und um im Pool einige Runden zu schwimmen. Ich habe inzwischen gelesen, denn obwohl es draußen noch dunkel ist, kann ich nun auch nicht mehr schlafen. Nach mehr als einer Stunde kommt er zurück.

Wir gehen früher als verabredet zum Frühstück und sind von der Vielfalt des Angebotes überwältigt. Ein riesengroßes Buffet mit Speisen aus aller Herren Länder ist im Restaurant in der 2. Etage aufgebaut. Wir machen erst einmal einen Orientierungsrundgang und füllen unsere Teller erst in der zweiten Runde mit den verschiedensten Speisen - jeder nach seinem Geschmack.

Nach dem Frühstück marschieren wir mit einem Stadtplan in der Hand in Richtung Altstadt, auch ein Weltkulturerbe. Überall sehen wir vor allen chinesische und koloniale Häuser. Aber die Sonne brennt so heiß, dass wir am Eingang des alten Stadtviertels zwei Rikschas mieten, die uns zu den einzelnen Gemälden der bekannten Straßenkunst von George Town bringen sollen. Das heißt, eigentlich haben wir uns wie naive Touristen in die erst-besten Rikschas fallen lassen, ohne einen Preis für die Tour auszuhandeln. Ein blöder Fehler, wie sich noch herausstellen soll.

Aber zunächst sitzen wir gemütlich in den Fahrrad-Rikschas und lassen uns bequem durch die engen Straßen und Gassen kutschieren. Wir sind froh, dass wir uns nicht durch die Massen von Touristenströmen drängeln müssen. Die vielen chinesischen Touristen (vor allen die jungen Touristinnen) gruppieren sich vor jedem Gemälde und jede einzelne von Ihnen muss in den unmöglichsten und verbotensten Positionen mehrfach fotografiert werden. Manchmal stellen sie sich so dämlich vor die Bilder, dass diese gar nicht mehr zu sehen sind.... So dauert es immer etwas, bis wir einen klaren Blick auf die einzelnen Kunstwerke bekommen und auch fotografieren können.

Wir werden auch noch zu den alten Pfahlbauten gebracht, die links und rechts eines Holzsteges über Schlamm und Wasser bis zum Meer gebaut wurden und seit drei Generationen von den Eignern bewohnt werden, so sagt jedenfalls unser Rikscha-Fahrer. In den kleinen Holzhäusern befinden sich Läden und kleine Garküchen, in denen wir weder die üblichen Touristenandenken noch die undefinierbaren Speisen kaufen.

Dann geht es zum Pinang Peranakan Mansion, einem alten prachtvollen chinesischen Herrenhaus. Es ist mit wertvollen, mit Perlmutt-Intarsien verzierten, Möbeln und Unmengen von Porzellan, Keramik und Glaskunst ausgestattet. Die Räume sind so eingerichtet, als wären die Bewohner gerade eben für kurze Zeit weg gegangen. In den kunstvoll geschnitzten Schränken befindet sich traditionelle chinesische Kleidung, Bett und Tischwäsche, sauber und ordentlich aufgehängt oder gestapelt. An den Wänden hängen neben gemalten und gestickten Bildern auch Fotos der früheren Bewohner. Man kommt sich beinahe wie ein Eindringling in diese private Atmosphäre vor. Einer der Führer durch dieses Haus ist ein Nachkomme aus der dritten Generation der Familie, der dieses Haus gehört. Schon wieder eine dritte Generation...?

Dann fahren wir noch zur alten Festung Fort Cornwallis, von der aber eigentlich nur die alten Festungsmauern und ein paar Kanonen erhalten geblieben sind.

Mit dem Bild unseres kühlen Hotelpools vor Augen, lassen wir uns zurück zum Hotel fahren. Dort angekommen, kommt unser früherer Fehler zum Tragen. Die beiden Rikscha-Fahrer verlangen 100 US Dollar von uns für die 2,5 Stunden Fahrt durch die Stadt. Wir haben keine US-Dollars und der Preis ist ja auch viel zu hoch. Dann verlangen Sie 400 Ringit, dass sind 80,00 Euro. Wir haben für eine 8-stündige Tour in einen Minivan durch Kuala-Lumpur und Umgebung mal gerade 500 Ringit bezahlt. Aber da wir keinen Preis ausgehandelt hatten, sind wir diese 400 Ringit nun los - ich bin sauer! Aber Annemarie meint, wir sollten uns nicht ärgern. Alles was wir gesehen haben, hätten wir niemals erlaufen können und zu ändern ist jetzt sowieso nichts mehr. Ich finde es trotzdem schade, dass wir alten "Reisehasen" so dumm waren und einen solchen Fehler gemacht haben.

Annemarie und ich gehen in unser Hotelrestaurant und essen ein kleines Süppchen. Peter geht gleich zum Pool und wir folgen ihm später. Erst am frühen Abend marschieren wir wieder los, um eine nette Gaststätte zum Abendbrot zu finden. Peter hat auf der Stadtkarte eine hoch empfohlene Gaststätte gefunden, zu der er uns durch das Gewirr von Straßen und Gassen führt. Aber wir finden kein einziges Restaurant, wo wir einkehren können. Und es ist immer noch sehr warm. Also gehen wir doch wieder zurück zum Hotel und essen in unserem Restaurant zu Abend. Aber das kann es doch nicht sein! Schließlich ist Penang für seine vorzügliche und vielseitige Küche bekannt. Morgen müssen wir unbedingt ein anderes gastliches Haus finden. Immer nur Hotelessen steht nicht auf unserem Plan.

Straßenkunst an verfallenden Mauern in George Town - echte "Requisiten" sind in die Gemälde integriert, so dass eine richtige optische Täuschung entsteht.

Im chinesischen Herrenhaus des Kapitan Cina Chung Keng Kwee

An der Festungsmauer von Fort Cornwallis                  und.   Blick aus unserem Zimmer im 23. Stock

29.10.2017

Nachdem Peter vom Fitnesscenter und Swimmingpool zurück ist, gehen er und Annemarie zum Frühstück - ich habe zu lange im Bett gelegen und muss mich nun beeilen, um hinterher zu kommen. Aber ich fahre erst einmal ganz runter zur Rezeption, weil ich fragen möchte, ob man uns dort behilflich sein kann, eine Food-Tour durch George Town zu buchen. Ich hatte gestern Abend einen Anbieter im Internet gefunden, der noch einige freie Plätze hatte. Leider habe ich mir den Namen nicht gemerkt.  Man würde uns gern behilflich sein, ich soll nur den Namen des Anbieters sagen... OK, dann gehe ich erst einmal zum Essen und kümmere mich später um die Tour. Die Anbieter, die wir über Google in unserem Handy finden, sind alle bis Dienstag ausgebucht. Sch...eibenkleister! Ich finde den Tour-Operator von gestern Abende nicht wieder. Annemarie geht noch einmal zur Rezeption und bittet um Hilfe. Die Mitarbeiterin telefoniert mit zwei verschiedenen Anbietern, die aber nichts mehr anbieten können. Dann versuche ich, über Get your guide (ein Anbieter für verschiedene Aktivitäten welt-weit) ein Angebot zu finden. Und tatsächlich bekommen wir für morgen ab 17.00 bis 21.00 Uhr drei Plätze für eine Food-Tour im klimatisierten Mini-Van über die Insel Penang. Ich buche und bezahle mit meiner Kreditkarte. Nun müssen wir nur noch die Voucher ausdrucken - nur wie? Wir gehen wieder zu Rezeption und fragen nach Möglichkeiten, die Voucher in Papierform zu bekommen. Wir schicken dann unsere per E-Mail empfangene Bestätigung an unser Hotel und unsere Voucher werden ausgedruckt.

Höchst zufrieden gehen wir zu unserem Hotelpool, wo Peter schon seit einer Weile entspannt. Wir planen den weiteren Aufenthalt in dieser Stadt. Das heißt, wir müssen den Meeting point finden, von wo morgen die Food-Tour startet und die Tickets für die Fähre nach Langkawi kaufen. Wir denken, dass der Treffpunkt in der Nähe der dem Hotel schräg gegenüber liegenden Einkaufs-Mall sein müsste. Peter möchte heute im Hotel bleiben und relaxen. Annemarie und ich gehen zur Mail und finden dort neben einer Unmenge von Einkaufsmöglichkeiten in der vierten Etage einige Restaurants. Ein Süppchen könnten wir schon wieder vertragen. Wir wählen ein japanisches Restaurant aus. Dort sind auf jedem Tisch kleine Flachbildschirme, auf denen wir auswählen, was wir trinken und essen möchten. Die vielen Kellner und Kellnerinnen sind nur dazu da, die gewählten Speisen und Getränke zu servieren. Nach einigen Fehlversuchen haben wir es geschafft, das Ding zu bedienen. Unsere Süppchen werden in gusseisernen Schalen, die auf einem Holzgestell stehen, serviert. Die Stäbchen für die festen Bestandteile der Suppe lassen sich recht gut handhaben und für die Flüssigkeit ist eine ziemlich große Kelle (kaum noch Löffel zu nennen) im Topf. Nach dem ersten Bissen bin ich mir nicht sicher, ob ich mir den Mund verbrannt habe, weil die Suppe so heiß oder so scharf ist. Sie schmeckt aber ansonsten wirklich gut, wenn wir auch in Schweiß gebadet sind, wenn wir nach dem Verzehr die Rechnung bestellen wollen. Ha, Rechnung gibt es nicht, wir müssen mit einem Zettel, auf dem unsere Tischnummer vermerkt ist, an die Kasse gehen und dort können wir bezahlen. Ich habe noch vergessen zu erwähnen, dass in Schlangenlinie durch das Restaurant auf einem Laufband verschiedene Sushi-Gerichte an den Tischen vorbei transportiert werden. Aber auf Sushi hatten wir sowieso keinen Appetit.

Gut gesättigt und nach mehrmaligen Nachfragen in welche Richtung und in welche Etage wir gehen müssen, um zum Treffpunkt für die Food-Tour zu kommen, finden wir diese. Es wäre wohl etwas kompliziert geworden, wenn wir morgen erst danach gesucht hätten.

Nun chartern wir ein Taxi und lassen uns zum Fährhafen nach Langkawi bringen. Der Taxifahrer ist sehr freundlich und er spricht ein Englisch, dass fast gut zu verstehen ist. Er zeigt uns den Ticketschalter in einem kleinen Shop. Die Fähre geht zwei Mal am Tag nach Langkawi, um 8.30 Uhr und um 14.00 Uhr. Annemarie meint, wir sollten die frühere Fähre nehmen, da wir dann noch etwas von dem Tag haben. Später lesen wir auf unseren Tickets, dass wir 45 Minuten vor Abfahrt vor Ort sein müssen. Okay, da müssen wir uns mit dem Frühstück übermorgen beeilen. Wir fragen den Taxifahrer, was es kosten würde, wenn wir uns morgen von ihm über die Insel fahren lassen möchten. Der Preis ist in Ordnung und so bestellen wir ihn für morgen um 9.30 Uhr zu unserem Hotel. Das mit dem Preis soll ich eigentlich nicht schreiben, sagt Annemarie, da uns dadurch noch mehr bewusst wird, wie die beiden Rikscha-Fahrer uns gestern über das Ohr gehauen haben. Wir wollen zum Penang Hill und mit der Zahnradbahn auf den höchsten "Berg" der Insel fahren, dann haben wir uns noch einige andere Ziele auf seinen bunten Show-Bildern ausgewählt. Wir müssen nur gegen 16.00 Uhr zurück sein, um die Food-Tour nicht zu verpassen.

Zum Abendessen gehen wir wieder in die Shopping Mall und speisen dieses Mal in einem anderen Restaurant: gebratene Hähnchen, so genannte Roaster. Dann geht es zurück zum Hotel, wo Annemarie und ich uns mit einer 60-minütigen Fuß-Massage verwöhnen lassen.

Also das war heute ein Organisations-Tag. Vielleicht schaffe ich es nicht, morgen einen Bericht ins Netz zu stellen, denn ich denke, wenn wir um 21.00 Uhr zurück sind, werde ich hundemüde sein.

Dann bis Übermorgen!

 

Unser Zimmer im 23. Stock des Wembley St.Giles Hotels.     -       Achtung, Suppe ist heiß und spicy!