25. Oktober 2017

Wir haben uns extra den Wecker gestellt, damit wir  unseren Abholservice nicht verschlafen, der uns um 9.00 Uhr zur privaten Sightseeing-Tour abholt. Um 8.00 Uhr treffen wir uns also zum Frühstück im  Club in der 15. Etage, wo unser Frühstück auf uns wartet. Das lässt nur wirklich nichts zu Wünschen übrig!

Unser Chauffeur wartet schon an der Rezeption auf uns. Wir steigen in den gut gekühlten Minibus und ab geht die Fahrt. Wir sind schon ein paar Straßen gefahren, da fällt mit auf, ich habe den Fotoapparat im Zimmer vergessen. Also zurück zum Hotel. Dann geht es aber wirklich los. Der erste Anlaufpunkt ist der Bahnhof in Kuala Lumpur Sentral. Dort müssen wir unsere Voucher für den Zug nach Butterworth (wir fahren am 27.10. dort hin) in echte Zugtickets umtauschen. Dieser Bahnhof sieht aus, wie ein moderner Airport... Rolltreppen hoch, Rolltreppen runter und jeder ist freundlich bemüht, uns zu helfen, den richtigen Ticket Counter zu finden. Nach zwei "Irrgängen" kommen wir am richtigen Counter an. Wir bekommen eine Wartenummer und müssen warten, bis wir an der Reihe sind. Geht aber zum Glück wirklich schnell. Unser Chauffeur ist in der Zwischenzeit um den Bahnhof gekreiselt, weil er dort nicht parken darf. Wir kommen gleichzeitig mit ihm am Treffpunkt an. Jetzt nehmen wir Kurs auf die Batu-Caves. Das sind bis zu 400 m lange und 120 m hohe Tropfsteinhöhlen , die in mächtigen Kalksteinfelsen etwa 12 km von KL entfernt entdeckt wurden. Es, sind erst 20 Höhlen erforscht worden, obwohl viel mehr vorhanden sind. Die Besucher dürfen aber nur in zwei dieser Höhlen hinein: die Dunkle Höhle, in der viele seltsame Tiere, wie Spinnen und Schlangen leben - und natürlich Fledermäuse. Wegen des strengen Geruchs, die die Fledermäuse hinterlassen, verzichten wir auf die nähere Erkundung dieser Höhle, in die man auch nur mit einer Führung gehen kann. Die andere Höhle ist als Hindu-Tempel genutzt. Zu dieser Höhle führen 272 steile Stufen, von einer riesigen goldenen Götterstatue bewacht, die Annemarie und ich erklimmen. Nachdem wir die Warntafel vor der Treppe gelesen haben, bleibt Peter unten im Schatten sitzen und wartet dort auf uns. Auf der Treppe werden wir von vielen Affen begleitet und obwohl in mehreren Sprachen geschrieben steht, dass man diese nicht füttern darf, tun es die meisten Leute doch. Die an ihrer Kleidung unschwer zu erkennenden Inder erklimmen die Stufen barfuß und ihnen ist der religiöse Grund ihres Besuchs der Höhle, anzusehen. Neben den verschiedenen bunten  Altären befinden sich im Inneren große Felsendome, die einen Blick zum Himmel öffnen. An den steilen Wänden klettern Massen von Makaken-Äffchen auf und ab. Ich fühle mich unwillkürlich an den Tempel vom Affenkönig "Luis" aus dem Dschungelbuch erinnert.

Schweißgebadet kommen wir wieder an unserem Fahrzeug an. Jetzt geht es in eine Zinn-Werkstatt, die wir besichtigen können. Natürlich geht es hauptsächlich darum, dass wir etwas kaufen sollen. Wir bewundern die kunstvolle Handarbeit und kaufen nichts. Dann geht es wieder zurück nach KL, wo wie den Sultanspalast bewundern können - leider nur von Weitem. Aber man kann sich gut vorstellen, dass der König sich seinen herrlichen Palast nicht von tausenden Touristen bevölkert sehen will. Es gibt 9 Sultane in Malaysia, von denen alle fünf Jahre einer zum König erklärt wird. Das Land wird aber nicht von ihm regiert, sondern vom Premierminister, der alle fünf Jahre gewählt wird. Auf dem riesigen Platz vor dem Palast ist kein Fleckcken Schatten zu finden. So schleichen wir auch hier schweißgebadet zurück zu unserem gut gekühlten Minivan. Die nächste Station ist das Memorial für die gefallenen Soldaten aus drei Kriegen: 1914 - 1918, 1937 - 1945 und 1948 - 1960. Mit den ersten beiden Daten wissen wir etwas anzufangen: 1. und 2. Weltkrieg. Nach dem letzten Datum erkundigen wir uns bei unserem Fahrer. Das war ein Bürgerkrieg, in dessen Folge Singapur von Malaysia getrennt wurde.

Jetzt besuchen wir eine Werkstatt, in der echte malaysische Batik-Kunst gefertigt wird. Wir können zusehen, wie die Muster mit heißem Wachs und ohne Schablone auf den Stoff gemalt werden und später von anderen Mitarbeitern bunt koloriert werden. Eine echte Kunst! Aber natürlich geht es auch hier darum, dass wir etwas kaufen sollen - was wir mal wieder nicht tun.

Weiter geht die Tour zum Platz der Unabhängigkeit, wo 1957 die Unabhängigkeit von den britischen Kolonisten ausgerufen wurde (ich hoffe, die Zeitangabe stimmt).

Das anschließend von uns besuchte Geschichtsmuseum bringt nur wenig Erleuchtung in unsere Köpfe. Einzig die Show an Hand eines großen Modells der Stadt zeigt uns, wie sich Kuala Lumpur entwickelt hat und in der Zukunft noch entwickeln möchte. Zwei Räume und wir sind durch. Da sind noch ein paar lustige Foto-Wände, an denen sich die Besucher fotografieren können. Für Peter zu albern, aber Annemarie und ich gönnen uns den Spaß.

An Moschen und chinesischen Tempeln halten wir nur kurz, weil diese für Besucher gerade gesperrt sind oder man nur einen Blick durch die offenen Türen werfen kann.

Der nächste Stopp ist direkt vor den Petronas Towers. Annemarie und ich wollen Tickets kaufen, um nach oben auf die Sky-Bridge zu fahren. Für Heute sind ohnehin schon alle Termine ausverkauft, aber wir wollen Tickets für morgen Vormittag kaufen. In den ersten Etagen der Türme befindet sich eine unendliche Shopping Mall. Alles nur teure Markenprodukte wie Gucci, Channel und alle diese berühmten Namen. Aber kein Hinweis, wo der Ticketschalter ist. Wir fragen vier verschiedene Wachleute und werden kreuz und quer durch die Hallen geschickt. Endlich finden wir die Rolltreppe nach unten zum Ticket-Counter. Nun läuft alles sehr schnell und reibungslos. Weil wir schon Senioren sind, bekommen wir 50 % Ermäßigung auf den Preis - wir müssen aber unsere Pässe vorzeigen, ob das mit den Senioren auch stimmt. Im Halbkreis um die Türme herum gehen wir zu unserem Fahrzeug zurück: 55 Minuten waren wir auf der Jagd nach den Tickets... Wir werden noch zu einem Schokoladen-Outlet gefahren und kaufen hier nun endlich etwas: 3 Tüten mit Schoko-Kugeln, weil ab drei Tüten gibt es Rabatt... Hoffentlich schmelzen die nicht in der Hitze, bevor wir sie verzehrt haben.

Nun wollen wir zum Hotel zurück, obwohl noch eine Stunde Rundfahrt übrig wäre. Dort angekommen, streben wir als erstes unserer Club-Lounge zu, um die Teezeit nicht zu verpassen. Mit süßen Häppchen, Tee und Kaffee gestärkt, marschieren wir dem Pool entgegen. Ein wohltuendes Bad ist jetzt genau das Richtige.

Kurz vor 19.00 Uhr geht es wieder in den Club, wo wir uns mit kleinen Leckereien den Bauch vollschlagen. Peter und Annemarie verweigern mir den Ausflug nach Chinatown oder einer anderen interessanten Destination für diesen Abend. Na gut, dann schreibe ich eben mal wieder Reisebericht und wir gehen früh ins Bett. Früh ist ja sowieso relativ, denn es ist schon wieder beinahe 22.00 Uhr.

 

 

272 Stufen hoch zur "Light Cave", die als Hindu-Tempel genutzt wird.

Im Hintergrund versinkt die Silhouette der Stadt im Dunst.

Der neue Sultanspalast mit gepflegten Grünanlagen - nur durch das Gitter zu bewundern.

Dafür ist der Wachposten am Tor sehr freundlich und gestattet Peter und Annemarie sogar den Eintritt in seine Wachposten-Nische.

Denkmal für die in den Kriegen gefallenen Malaien

Auch im chinesischen Tempel viel Gold und Glitzer!

1. Am Unabhängigkeitsdenkmal

2 und 3 - Museum, aber am interessantesten waren die Fotomotive für Illusionen... und dabei sind wir weder Japaner noch Koreaner! 

In der Klublounge