Gut gestärkt brechen wir nach dem Frühstück auf. Die Reise geht heute über 400 km (und 17 Polizeikontrollen) nach Viktoria Falls ins CRESTA Sprayview Hotel. Die Landschaft während der Fahrt ist wieder sehr abwechslungsreich. Die bekannte Baumsavanne wechselt mit saftigen grünen Baumbeständen um dann in eine elend trockene und sandige Gegen überzugehen. Die Flüsse sind völlig ausgetrocknet und sehen aus, wie steinige, sandige Wege, die Kühe und Ziegen am Wegesrand scheinen sich von trockenem Laub und Staub zu ernähren. Ich denke immer: die amen Menschen, die hier leben müssen. Hier wächst aber auch wirklich gar nichts. Ob es wohl nach der Regenzeit besser aussieht? Kleine Dörfchen mit runden Hütten, deren Dächer mit dem Gras aus der Savanne gedeckt sind, stehen mitten im Nirgendwo, mitten im weißen Sand. Manchmal sehen wir die Kinder in ihren Schuluniformen auf ihrem langen Schulweg. Wie weit sie wohl laufen müssen, um etwas lernen zu können?

Dieses Land ist reich an Bodenschätzen, aber der wichtigste Schatz fehlt an vielen Stellen: das Wasser.

In der Nähe von Viktoria Falls wird das Grün üppiger und die Bäume und Sträucher blühen in leuchtenden Farben. Der Sambesi ist für diese Gegend ein Segen. Sein Wasserstand soll zwar auch niedriger als gewöhnlich sein, aber er führt noch immer genügend Wasser. So hoffen wir wenigstens, um das Schauspiel der Victoria-Fälle morgen in seiner ganzen Herrlichkeit bewundern zu können. Wir fahren gleich zu einem Restaurant, wo wir zu Mittag speisen können. Es ist schon 14.30 Uhr. Nach dem Essen fahren wir in unser Hotel, wo wir mit einem kühlen Getränk erwartet werden. Zwei junge Männer von Adventure-Zone sind aus der Stadt mit uns ins Hotel gekommen, um ihre optionalen Erlebnistouren an den Mann zu bringen. Annemarie, Eckhard und Matti werden morgen Früh zu einem Elefanten-Ritt abgeholt. Gleich danach machen sie einen Helikopter-Flug über die Viktoria Fälle. Das war nichts für Peter und mich. Auf einem Elefanten bin ich schon in Thailand geritten und vor Hubschrauberflügen habe ich Angst (Sch...angst). Wir werden um 10.10 Uhr abgeholt, um einen Sparziergang mit Löwen durch den Wald zu unternehmen... Ich habe es mir erklären lassen. Es sind 24 Teilnehmer und zwei noch nicht ganz ausgewachsene Löwen, die gemeinsam diesen Spaziergang machen. Und natürlich sind die Tiertrainer als die wichtigsten Personen mit von der Partie. Peter hofft, dass wenn die Löwen doch mal Appetit bekommen, noch 22 andere Angebote auf ihrer Speisekarte stehen. Let's see, morgen sind wir klüger.

Nachdem wir und unser Gepäck auf die hübschen Zimmer gebracht wurden, müssen wir gleich wieder los hetzen, denn jetzt werden wir zu einer Sonnenuntergangsfahrt auf dem Sambesi abgeholt. Essen und Trinken so viel wir möchten und schaffen inklusive. Am Flussufer warten schon einige anderen Touris. Die Crew unseres Flussschiffes begrüßt uns mit kalten Tüchern und einem erfrischenden Getränk an der Gangway. Auf dem Schiff sind die Tische schon hübsch eingedeckt. Aber zuerst gehen wir hoch auf das Oberdeck, von wo man einen wunderschönen Ausblick auf den Sambesi und die im Fluss gelegenen Inseln hat. Annemarie hat gleich die gemütliche Polsterecke am Bug für uns reserviert. Der Kapitän begrüßt uns sehr freundlich und stellt uns die Mannschaft vor, die uns heute verwöhnen soll. Die Kellner rennen wirklich sehr fleißig und bringen die Getränke schnell zu den Gästen. Die Küchenchefin stellt uns das Dinner vor, es gibt immer zwei verschiedene Gerichte zu Auswahl: Blumenkohlsuppe oder eine Erbsen-Apfel-Suppe, Rindfleisch oder Fisch aus dem Sambesi, Käsekuchen oder Zabaione mit Früchten als Nachspeise. Wir geben unsere Bestellungen auf und während das Essen in der Küche vorbereitet wird, schippern wir den Fluss entlang. An einer Flussgabelung erkenne ich von unseren bevorzugten Plätzen aus den Umriss eines Elefanten am Flussufer. Dann ertönt auch schon die Durchsage: Elefanten voraus. Es sind sechs Elefanten verschiedener Größe, die ihren Durst löschen und ein Bad nehmen. Die Fotoapparate glühen, so viele Bilder werden geschossen. Etwas mehr in der Flussmitte tauchen dann auch noch mehrere Hippos auf. Das Abenteuer ist komplett! Die Hippos schnaufen und prusten, während die Elefanten ruhig und gelassen ihr Bad nehmen. Nach einer Weile wendet unser Schiff und fährt nun in den Sonnenuntergang hinein. Ein weiteres Nilpferd macht uns das Vergnügen, vor uns aus dem Wasser aufzutauchen. Und dann fährt das Schiff extra ganz nah an eine kleine Sandinsel heran, damit wir das darauf ruhende Krokodil auch noch bewundern können. Die Sonne zelebriert in der Zwischenzeit einen spektakulären Sonnenuntergang und taucht den Fluss in rote Farbe. Was für ein wunderschönes Erlebnis, wir sind in Hochstimmung. Matti kommt von der Bar und informiert uns, das der Amarula-Likör alle sei. An den Nachbartischen enttäuschte Stimmen. Aber ein zweites Schiff der Flotte kommt uns entgegen und zwei Flaschen dieses Likörs wechseln "im Flug" das Schiff. Dann ist das Dinner für uns bereit. Alles schmeckt köstlich und wir haben anschließend glänzende Bäuche, so voll gestopft haben wir uns.

Am Ufer wartet unser Bus, der uns zurück ins Hotel bringt. Es ist 21.00 Uhr. Annemarie und ich sortieren noch schnell die Wäsche nach Farben, die ich morgen für uns alle in die Hotelwäscherei bringen werde, denn die drei Elefanten Reiter werden schon kurz nach sieben Uhr abgeholt. Dabei hatte Matti sich so auf das Ausschlafen gefreut...

Dürrer Sand, und kleine Hütten                                               Unser Zimmer im Sprayview Hotel

Elefanten an der Tränke und beim Baden

Annemarie lässt es sich gut gehen. Die Fahrt in den Sonnenuntergang ist ein gelungener Tagesabschluss.