Das war heute ein sehr anstrengender Tag. Jetzt ist es schon 12,00 Uhr in der Nacht. Mein gerade geschiebener Bericht ist Dank Computerabsturz verschwunden. Deshalb folgt jetzt nur eine kurze Beschreibung unseres Abenteuertages:
Also nach dem Frühstück haben wir das Gepäck wieder in den Bus geladen, eine neue Reisegefährtin begrüßt, die uns ab heute bis Johannesburg begleiten wird. Sie ist Engländerin.
Die Vegetation ist wieder sehr abwechslungsreich. Besonders interessieren uns aber die riesigen Affenbrotbäume. Einige sind noch kahl nach dem Winter, andere tragen schon etwas Laub. Die ersten Bäume dieser Gattung werden noch eifrig fotografiert. Dann werden es aber tatsächlich zu viele. Wer hätte das gedacht. Im ganzen Krüger-Nationalpark haben wir nur einen einzigen dieser Bäume gesehen, der war zugegebenermaßen sehr groß und sehr alt, ca. 4000 Jahre soll er auf seiner Rinde haben.
Unser Mittagessen haben wir uns heute zum Mitnehmen an einer Tankstelle gekauft, da wir nicht zu spät an unser Ziel gelangen wollen.
An der Grenze zu Simbabwe müssen wir zu Fuß aus Südafrika ausreisen. Eine lange, lange Schlange wartender Menschen steht in diesem Gebäude. Es sind nur zwei von 14 Schaltern besetzt, so dass wir nur Millimeter weise vorankommen. Nach eineinhalb Stunden bekommen die Ersten aus unserer Reisegruppe ihre Ausreisestempel. Aber Matti bekommt ihn nicht. Angeblich fehlt ein Stempel von der Gemeinde auf der Bestätigung seiner Eltern, dass er mit seinem Großvater und seiner Tante aus Südafrika ausreisen darf. Komischerweise hat dieser Stempel bei der Einreise am Flughafen nicht gefehlt. Simon versucht zu vermitteln, vergeblich. Matti bekommt diesen Stempel nicht und damit auch Annemarie und Eckhard nicht.
Nach langem Gezeter von Seiten der Grenzbeamten stehen alle drei mit hängenden Köpfen wieder vor dem Gebäude. Simon kennt jemanden, der jemanden kennt. Das heißt, für 60 Dollar will dieser jemand die Stempel besorgen. Wir sollen im Bus warten. Nach einiger Zeit kommen drei junge Männer mit einer Lunchbox in den Händen zu unserem Bus. In der Box befinden sich die drei Pässe. Alles muss ja ganz geheim ablaufen. Aber bei der Überprüfung der Pässe stellen wir fest, ok es ist ein neuer Stempel hinzugekommen, aber ein Einreisestempel. Die Drei sind nun zweimal nach Südafrika eingereist, ohne einmal wieder herauszukommen. Oh ja, ein Fehler. Für nochmals 100 Dollar wollen sie den richtigen Stempel besorgen. Mit dem Geld und den Pässen verschwinden sie wieder. Wir warten und warten. Langsam bekomme ich schon Angst, dass nun die Pässe auch noch verloren sind. Aber da kommen zwei von den jungen Männern mit ihrer Lunchbox zurück. Dieses Mal haben die Pässe den richtigen Stempel. Aber es kostet nochmals 100 Dollar, da sie das andere Geld dem Stempelinhaber geben mussten. Also gut, wir wollen weiter und Annemarie bezahlt die nächsten 100 Dollar. Nun müssen wir aber noch in Simbabwe einreisen. Hoffentlich beginnt das Theater nicht von vorn. Aber nein, es wird kein fehlender Stempel moniert. Trotzdem dauert die Prozedur wieder eine kleine Ewigkeit, bevor wir endlich das Schild "Welcome in Zimbabwe" lesen können. Aber nun wird unser Bus von der Polizei gestoppt. Mit dem Führerschein unseres Fahrers soll etwas nicht stimmen. Ein heftiges Streitgespräch zwischen Fahrer und Polizist trägt dazu bei, dass wir auf einem Parkplatz warten müssen, bis die Sache geklärt ist. Die Klärung erfolgt scheinbar wieder im Geheimen mittels eines Geldscheines.
Nun aber los, wir haben noch eine lange Fahrt vor uns. Langsam wird es dunkel. Simbabwe scheint mir ein dunkles Land zu sein, denn man sieht kaum irgendwelche Lichter. Es dauert auch zwei Stunden. bis ein Telefonnetz zur Verfügung steht. Fünf Stunden nach der Grenze erreichen wir endlich unser Ziel. Zuvor haben wir vom Bus aus telefonisch unsere Bestellungen für das Dinner durchgegeben. So erwarten uns nun um 22.00 Uhr unsere Zimmer, ein gutes Abendessen und eine funktionierende Dusche.
Aber wie so oft, Peter schläft schon längst und ich sitze noch am Computer, um unseren Reisebericht zu schreiben. Ich fürchte, ich könnte zu viel vergessen, wenn ich damit bis Morgen warte. Denn Morgen geht es in den Matobo Nationalpark, wo sicher wieder schönere Abenteuer auf uns warten.