Unser Start zum Krüger Nationalpark hat sich um 2 Stunden verschoben, so dass wir erst um 7.00 Uhr in den kleinen Bus, der vor dem Safari-Club wartet steigen. Zuvor haben wir noch ein sättigendes Frühstück bekommen. Gestern Abend brach noch ein Gewitter über Johannesburg herein. Das heißt, der Wind heulte um Bäume und Häuser und dann gab es Regen, Blitz und Donner. Und es war wirklich kalt geworden. Aber heute morgen ist der Himmel wieder klar und nur weiße Schönwetterwolken segeln am Himmel. Wir sind 8 Touristen, die von Simon, unserem Fahrer, begrüßt werden. Außer uns fünf Germans fahren Mutter und Tochter aus Kalifornien und ein einzelner Mann aus Wales mit uns. Vor uns liegen 460 km Weg zu unserer Lodge am Fuße der "Drakensberge". Ecki ist hin und weg von der Vielfalt der Kakteen und Sukkulenten und vor allem von ihrer Größe. Wir anderen sind auch von den blau blühenden Bäumen am Wegesrand begeistert. So blaue Bäume sahen wir noch nie. Es ist eine Palisander-Art. Ecki weiß natürlich den botanischen Namen dafür, den ich mir aber mal wieder nicht merken kann. Mir reicht zu wissen, blaue blühende Bäume sehen sehr schön aus...
Mehrmals machen wir kurze Stopps, um zu Tanken, zur Toilette zu gehen oder etwas einzukaufen. Zum Mittag erreichen für den Blyde-River-Canon und essen in einer hübschen Gaststätte zu Mittag. Dann geht es hoch zum Aussichtspunkt "Graskop" (wird so geschrieben, auch wenn es mir weh tut). Von dort haben wir einen schönen Blick in die tiefe Schlucht. Dieser Canon ist durch einen Fluss in die Landschaft gegraben worden. Mann kann es sich gar nicht richtig vorstellen, denn der Fluss ist nur noch als kleines Rinnsal am Grund des Canon zu erkennen. Drei Felsformationen haben die Form der typischen runden Behausung der Ureinwohner (Namen der Bevölkerungsgruppe ist mir entfallen).
Ein ziemlich großer Pavian läuft uns über den Weg. Er hält genügend Abstand, so dass es sich nicht lohnt, Angst zu bekommen.
Weiter geht die Fahrt, in Serpentinen bergauf, um die Gebirgsformation herum zu unserem Camp. Das letzte
Stück weg ist eine staubige Sandstraße, die einmal steil bergauf und dann wieder steil bergab führt. Links und rechts ist die Straße durch Elektrozäune vom Busch getrennt, damit die wilden Tiere nicht auf die Straße laufen. Müde und durchgeschaukelt erreichen wir die Nsele Lodge, wo wir mit einem Lagerfeuer begrüßt werden. Unser Gepäck wird auf die Zimmer getragen und wir machen uns fertig zum Abendessen. Die drei Rüdersdorfer finden sogar noch die Zeit, vorher einen Sprung in den Pool zu wagen. Es gibt gegrillte Würstchen und Putenschnitzel, Maisbrei mit leckeren Soßen, Kartoffelsalat und Krautsalat und als Dessert eine Apfeltarte.
Nach dem Essen machen wir eine Nacht-Schleichfahrt im offenen Jeep durch die Umgebung unserer Lodge. Olaf, der Eigentümer, und ein junger Schwarzer wollen uns ein paar kleinere, ungefährliche Tiere zeigen. Der junge Mann sitzt auf einem Sitz, der oberhalb der Motorhaube angebraucht ist, und lässt mit einen Handscheinwerfer den Busch rechts und links abwechselnd taghell werden. Es huschen Impalas, Zebras und Büffel durch das Scheinwerferlicht. Aber auch Mungos und ein Schakal kreuzen unseren Weg. Den guten Augen unserer Führer ist es zu verdanken, das wir auch Chamäleons, Baumfrösche, Gras Hopper und einen riesigen Tausendfüßler zu sehen bekommen. Buschbabies (winzig kleine Äffchen) springen von Ast zu Ast und ein paar Warzenschweine beeindrucken uns mit ihren riesigen Hauern.
Es ist schon ziemlich spät, als wir endlich in unsere von Moskitonetzen eingehüllten Betten fallen. Ich habe zwar schon W-lan für mein Handy erworben, aber für das Notebook muss ich den Zugang extra kaufen. Morgen ist auch noch ein Tag und heute bin ich sowieso zu müde.
Gegen 4.50 Uhr werden wir durch einen gewaltigen Donnerschlag geweckt. Schon wieder Gewitter! Es hat mächtig geblitzt und geknallt, der Blitz müsste ganz in der Nähe eingeschlagen haben.