Pünktlich nach dem Frühstück um 8.00 Uhr werden wir von unserem Reiseleiter und dem Kraftfahrer von unserem Hotel abgeholt. Zunächst fahren wir zum großen Hauptbahnhof, um die Fahrkarten für
unsere Kinder zu kaufen. Ich bin froh, das unser Reiseleiter mich begleitet und für mich dolmetscht. Obwohl die junge Frau am Schalter wirft einen Blick auf meinen vorbereiteten Zettel und weiß
scheinbar gleich, was ich möchte. Ziemlich schnell werden die Karten ausgedruckt und der Preis ist so, wie Dani ihn ausgerechnet hatte. Also hoffe ich, dass ich auch die richtigen upper and lower
Betten in der 1. Klasse gekauft habe. Lesen kann ich die Würmerschrift natürlich nicht.
Weiter geht die Fahrt zu einem Wat, das die größte aus reinem Gold gefertigte Buddha-Statue von ganz Asien beherbergt. Die Figur wiegt 800 kg - reines Gold. Weiter geht die Tour durch China-Town. Die größte zusammenhängende, außerhalb Chinas existierende nur von Chinesen bewohnte, Fläche. Sagt unser Reiseleiter. Mir ist, als hätten wir in New York bereits die gleiche Erklärung für das dortige China-Town gehört. Aber egal, groß sind Beide. Den nächsten Stopp machen wir im Wat Pho, das den größten liegenden Buddha beherbergt. Hier waren wir bereits vor zwei Jahren mit Dani und Jan. Es ist auch wieder genau so heiß, wie vor zwei Jahren. Unser Reiseleiter ist nicht mehr der Jüngste. Ich glaube, dass aus diesem Grund unser Rundgang durch die Anlage kürzer ausfällt, als ich gehofft hatte. Aber OK, wir haben es ja schon einmal gesehen.
Dann geht es zum Grand Palace. Der Königspalast war nie bewohnt. Er wird nur zu offiziellen Anlässen genutzt. Das Gelände hat eine Größe von 218.000 qm und wird von einer 2 km langen Mauer umfasst. Natürlich haben wir nicht alles besichtigt. Wichtig war unserem Reiseleiter hier, das königliche Kloster und der Tempel mit dem Smaragd-Buddha. Der ist aber gar nicht aus Smaragd, sondern aus grüner Jade. Es ist die meist verehrte Buddha-Figur Thailands. Und die darf nicht fotografiert werden. Dieser Buddha sitzt auf einem hohen, mit Gold und Glitzer verzierten Sockel - sonst würde er wohl kaum auffallen, denn er ist viel kleiner, als all die anderen Buddhas, die wir schon gesehen haben. Er wird dreimal im Jahr, der Jahreszeit entsprechend (Sommer, Regenzeit, Winter) in einer königlichen Zeremonie in ein neues Gewand gekleidet. Gefunden wurde er 1434 in einer Stupa in Chiang Rai. Während seiner wechselhaften Geschichte war er 226 Jahre in Luang Prabang in Laos, bevor König Rama I. ihn wieder nach Thailand holte, wo er mit großen Pomp und vielen Zeremonien in das königliche Kloster überführt wurde. So viel Aufwand um einen kleinen Buddha aus grüner Jade.
Nun haben wir Hunger! Wir werden zu einem Restaurant der Marine, welches aber für die Öffentlichkeit zugelassen ist, gefahren. Das Essen schmeckt gut, die anderen Leute sind sehr laut und die Temperatur ist auf Zittern eingestellt. Dann steht eine Bootsfahrt auf dem Chao Phraya River auf dem Plan. Wir steigen mit einigen anderen amerikanischen Touristen auf ein schmales Boot (immer zwei Sitze auf jeder Seite, wie im Bus). Die Tour wird von einem englisch sprechenden Thailänder geführt - er ist schwer zu verstehen. Ich habe wohl mehr als 100 mal das Wort "Bangkok" gezählt. Aber die Kulisse am Fluss ist ohnehin ansehenswert. Die großen, modernen und prachtvollen Hotels neben den kleinen bunten Häusern der Mittelschicht bis hin zu den halb verfallenen Hütten der weniger begüterten Menschen. Ein krasses Nebeneinander, verbunden durch bunte blühende Pflanzen. Unser kleines Boot fährt auch durch einen Seitenarm des Flusses. Diese Kanäle werden Klong genannt. Wieder zurück auf dem Hauptfluss steigen wir auf ein größeres Boot um, wo ein Buffet verschiedener Früchte und erfrischende Getränke für uns bereit stehen.
Nach dieser Bootstour lassen wir uns gleich zum Abendessen fahren. Und zwar wieder ins Paragon Einkaufs- und Restaurant-Center. Wir gehen wieder auf die Terrasse des "Manama" und sind auch heute mit unseren Speisen zufrieden. Für den Rückweg schlägt Peter eine "Abkürzung" vor. Peter, der noch vor zwei Jahren Angst hatte, er könnte in Bangkok verloren gehen. Annemarie befürchtet, eine Erkältung zu bekommen und in der Hoffnung, schneller ins Bett zu kommen, marschieren wir in die von Peter vorgeschlagene Richtung los. Uns wird schon bald klar, das was keine gute Idee. Es dauert eine ganze Weile, bevor wir wieder auf eine uns "bekannte" Straße kommen. OK, völlig kaputt doch froh unser Hotel gefunden zu haben, erklären wir den Tag für erfolgreich beendet. Es ist 19.00 Uhr. Kurz mit Dani telefoniert und einen Rüffel abgeholt, weil ich wieder nicht auf dem Handy erreichbar war. Ich hatte es zum Aufladen im Hotel gelassen. Kommt nicht wieder vor liebe Tochter, versprochen!
Morgen werden wir schon um 7.30 Uhr abgeholt. Dann geht es mit allem Gepäck raus aus Bangkok nach Khao Yai in den Nationalpark, in dem viele Tiere leben sollen. Unser Reiseleiter hofft allerdings, dass uns keiner der 500 Tiger begegnen wird. Das halte selbst ich für unwahrscheinlich - viel mehr Angst hätte ich vor einer giftigen Schlange... So wartet morgen das nächste Abenteuer auf uns.
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