Letzter Tag in Thailand

Heute dürfen wir etwas länger schlafen. Wir werden erst um 8.30 Uhr mit dem Boot abgeholt, um zurück auf das Festland und zu dem auf uns wartenden Fahrer mit dem Mini-Van gebracht zu werden. Die Nacht war gut - zu mindestens in unserem Zimmer. Annemarie klagt sehr darüber, dass ihr Zimmer so feucht war, dass die Klamotten heute morgen nasser waren, als gestern nach dem Regenschauer. Sie ist froh, dieses idyllische Resort wieder verlassen zu können. Mir hat es hier zwischen Palmen, riesigen Grünpflanzen und mehrere Meter hohen Blumen sehr gut gefallen. Aber unser Zimmer war ja auch trocken.

Mit dem Boot sausen wir wieder den River Kwai, der eigentlich Quer heißt, unserem Mini-Van zu. Dann geht die Fahrt nach Kanchanaburi, wo wir das Kriegsmuseum und einen Soldatenfriedhof besuchen. Im Museum wird sehr anschaulich gezeigt, wie die Japaner ihre Gefangenen bis zum letzten ausgebeutet haben, um diesen Todes-Schienenweg in kürzester Zeit fertig zu stellen. Von den ca.70.000 Todesopfern, die dieser Bau gekostet hat, liegen 6.982 identifizierte Tote auf dem Friedhof. Für jeden eine Tafel, auf der Namen, Alter, Herkunft und Regiment vermerkt sind und oft auch einige gedenkende Worte der Angehörigen. Alles ist sehr gut gepflegt und neben jeder Tafel blüht eine Pflanze oder ist ein kleiner dekorativer Busch gepflanzt. Die gesamte Anlage hat mich sehr berührt.

Vielleicht wäre es mir aber doch lieber gewesen, hier eine Edelsteinschleiferei oder so etwas anzusehen. Denn in dieser Gegen werden Safire und Rubine gefunden und verarbeitet.

Weiter geht die Fahrt in die älteste Stadt Thailands (Namen habe ich vergessen...), wo es den größten Chedie von ganz Asien gibt. Er ist 162 m hoch und aus gelben glasierten Ziegeln errichtet. Wir marschieren einmal um dieses Grabmal herum. Es gibt mehrere innere Kreise. In einem sitzen in größeren Abstände junge Mönche und erhalten Unterricht. Immer "eine Klasse" mit einem  Lehrer, dann 20 Meter nichts und dann die nächste Klasse. Die weiter oben liegenden Umgänge habe wir uns erspart, denn wir wollen pünktlich in Bangkok sein, um unseren Flug nicht zu verpassen.

Aber zunächst halten wir vor einem Nudel-Restaurant. Es gibt zum Abschied echte Reisnudelsuppe. Schmeckt sehr gut, wie alles, was wir bisher probiert haben.

Dann müssen wir durch das quirlige Bangkok bis zum Suvanabhumi--Airport. Es ist gerade rush-hour und so brauchen wir eine ganze Weile. Am Flughafen ist dann Verabschiedungszeremonie. Reiseleiter und Fahrer bekommen von uns ihr reichlich bemessenes Trinkgeld überreicht und weg sind sie. Wir finden den für uns zuständigen Ticketschaler ohne langes Suchen, bekommen dort unsere Bordtickets und gehen in Richtung Gate C 1 A, von wo wir mit Bangkok-Airways gen Siem Reap fliegen wollen. Aber der Flug hat ca. eine Stunde Verspätung. Zeit, in der meine Flugangst nicht weniger wird. Endlich beginnt das Boarding. Es sind nur 17 Personen die mit dem Bus zu unserem Flieger gefahren werden. Ein kleines Propellerflugzeug wartet auf uns. Von außen ist es mit Palmen und Blumen bemalt... Annemarie meint, dass wir es ja abenteuerlich haben wollten. Ich wage keinen genaueren Blick und klettere über die kleine Treppe in das Flugzeug. Unsere Plätze befinden sich im "Schwanz", vorletzte Reihe. Noch vor dem Start bekommen wir unsere Formblätter für die Einreise, den Zoll und für das benötigte Visum ausgehändigt. Aber dann rollen wir auch schon los. Es scheint mir eine Ewigkeit zu sein und es kommt der Gedanke auf, wir könnten auch nach Siem Reap rollen... Und plötzlich heben wir ab, so st eil nach oben, dass ich mir ein lautes "huch" nicht verkneifen kann. Dann sind wir oben und die Lichter unter uns werden ganz klein. Es wird Essen ausgeteilt, aber ich habe keinen Hunger und keine Zeit. Denn kaum, dass ich alle Formulare ausgefüllt habe, werden auch schon alle Tabletts wieder eingesammelt und das Flugzeug setzt zur Landung an. Beim Aufsetzen schlingert das Flugzeug ganz schön (Annemarie und Peter meinen, es schlingert nur ein wenig). Wir sind da. Die Formalitäten mit dem Visum sind ziemlich schnell erledigt. Für 30 Dollar bekommen wir in Visum on Arrival in den Pass gestempelt. Vor dem Flughafen wartet unser hiesiger Reiseführer mit vorwurfsvollem Gesicht, weil er eine Stunde warten musste. Als ob wir etwas dafür können. Annemarie meint deshalb, der Kerl sei unsympathisch. Naja, lustig finde ich ihn auch nicht gerade...

Das Einchecken im Hotel geht auch ganz schnell. Dieses Mal sind wir im Haus gegenüber des Haupthauses untergebracht. Die Zimmer sind gut, sogar mit Balkon auf die Straße hinaus. Den werden wir eher weniger nutzen. Bevor wir müde ins Bett fallen, schnell noch geduscht und zwei Grippostad eingenommen. Bei mir hat die Erkältung nämlich zugeschlagen.

Bild 1 = auf dem Soldatenfriedhof; Bild 2 = größter Chedi von Asien (angeblich ist darunter die Asche von Buddha begraben); Bild 3 = Mönche beim Lernen; Bid 4 = zurück in Bangkok